Morgenlied

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Es küsst stumm der Mond
den nachtschwarzen Samt,
schon entsinken im Rausch die Plejaden.
Mein Liebster, an welchen Gestaden
befällt mich der Morgen?
Sag mir wo er thront.

Schon zieht sich -erst sachte -
die lachsfarb’ne Röte
Auroras durch mausgraue Schlieren.
Und wenn sie mir böte,
was mächtig mich machte
- so lässt mich doch trotzdem
ihr Lächeln erfrieren.

Verblasst auch der letzte,
der hellste der Sterne
und drängt sich nun eine
gar fremde Ferne
an meine Brüste?

Mein Liebster, oh wenn ich denn wüsste,
dass stets deine wärmende
Haut mich weich bettet…
Erloschen der Mond, die Plejaden entsunken,
und wir liebestrunken …
so fühlte ich mich stets im Kusse gerettet.

© Anouk Ferez 2-2016

Informationen zum Gedicht: Morgenlied

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08.02.2016
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