Mein Fenster

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Mein Fenster … ist ein Auge in die Welt,
misst mit seinem Blick
passierende
marschierende
flanierende
Menschen und ihre Geschick.
Doch nimmt es nur den EINEN
unter seinen Wimpern auf
und trägt sein Bild bis
zu meinem Hirn hinauf.

Mein Fenster, das schluckt Bilder,
von draußen, dort, im jenseits-Ich.
Meine Sicht durchs blanke Glas…
wie durch ein Kaleidoskop …
Gemütskonfetti
Gedankensplitter
Gefühlsmosaiken
Ich nehm all das
und schöpf daraus
meine eigne Wahrheit über dich:

Seh Fische, die vorm Fensterglas
bei Tageslicht durch Wolken ziehn;
im Dunkeln, rote Raumschifflichter,
die sich in meine Kammer fliehn,
damit sich mein Blick
in ihnen bricht
als wären’s Edelsteine.

Und stets ist da dies eine, reine
taubenblaue Lachen,
das ohne Wort mein Herz bespricht,
und dieses unverfälschte Fühlen
das in mein Fenster schwimmt.

Mein Fenster …
eine Schnittstelle.
Nein, viel mehr, es nimmt …
unser beider Welten für EINE.
Lass los.
Lass alles ziehn. Sieh MICH!
Halt an, tauch ein,
schlüpf in mein Fenster und finde
...DICH!

© Anouk Ferez 1-2015

Informationen zum Gedicht: Mein Fenster

644 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
18.01.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige