Lavendel

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Als ob ein kleiner Tupfer Abendröte
sich schamig im Azur zu baden schickte,
ein Sonnenstrahl durch Regenschleier blickte,
des Farbenspektrums Violett entrückte
dass die Mélange erhabene Größe böte.

Als webten coelinblaue Lüfte sich ins Meere,
durchzogen sacht von purpur Meermaidküssen.
Nichtmehrgehofftes steigt, sodass wir seufzen müssen
obliegt das Lila einer schwer fassbaren Schwere.

Der Duft umschlingt wie mollig weiche Arme
die Sinne: schwappt aus vollen Blütentiegeln,
aus denen strömen Öle reich ins Warme.

Man kann sein Wesen kaum im Geist ermessen,
nichts kann die Farbpracht seiner Dolden spiegeln
einmal geatmet bleibt sein Odoer ewig unvergessen.

Als ob des Sommers Kräfte er umschlösse,
als konservier er sie für unbestimmte Zeit,
schenkt er sich uns, tiefblau, es ist als gösse
er lindernd sich in tiefstes Herzeleid.


A. 6-2017

Informationen zum Gedicht: Lavendel

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29.06.2017
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