Die Windmühle
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Ihr Blick bohrt starr sich in die Ferne,
dort wo das Grün das Blau bedrängt,
die Arme langen in den Himmel,
der tief über den Wiesen hängt.
Und senkt der Abend sich hernieder,
taucht ihren Helm in rote Pracht,
so kann sie weder ruh’n noch rasten,
regt immerfort sich bis zur Nacht.
Es pfeift der Wind, er rauscht und dröhnet,
es ächzt und knarrt ihr morsches Holz,
doch beugt sie sich der Kraft des Sturmes,
erfüllt ihr Pensum voller Stolz.
Zum Chor der Lüfte dreht sie sich,
schwer senkt die Nacht sich nieder.
Der Müller ruht, der Mühlstein nicht,
er dreht sich wieder und wieder.
© Anouk Ferez 2014
In Gedenken an meinen längst verstorbenen Großvater
Sein Gedicht über eine Windmühle (das übrigens sehr viel besser ist als meins) inspirierte mich als Kind dazu, selbst zu Stift und Papier zu greifen und zu schreiben. Danke, Opa!