Das rehscheu leis Versäumte

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Nachtfaltert wieder all das Ungeträumte,
das du dir selbst versagst, am „wach“ vorbei?
So ist es stets das rehscheu leis Versäumte,
das auf dem Schlummer lastet wie ein Schrei.

Nicht die Taten, nicht die Saaten reifen flüsternd:
Das Ungeglaubte, Wunschgeraubte keimt im Schwarz,
wo all die glanzpolierten Ängste seelenwispernd
in deinen Stollen harren - neben Erzen, neben Quarz.

Bloßen Herzens schürfst du ständig tief nach Leiden,
selbst unter Menschen wirkst du grau, geduckt, allein.
Du trachtest achtsam danach, Lust zu meiden…
Sieh: Der fehlste aller Plätze ist dir selber fern zu sein.


Anouk Ferez im August 2021

Informationen zum Gedicht: Das rehscheu leis Versäumte

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(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
21.08.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anouk Ferez) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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