Am Puls des allerhellsten Traumes
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Mir scheint als trieben aller Welten Meere
bloß Wellen des Vergessens vor sich her:
Wir leuchten kurz, wie weiße Kräuselschäume –
uns überschlagend – und schon gibt es uns nicht mehr.
Und ist dies kurze, stumme Aufbegehren
bevor das zeitlos Blaue uns verschlingt
bedeutungslos für alles Kommen, alles Werden,
das nach uns Großgeglaubten unsre Welt durchdringt?
Doch wie könnt dieses „Uns-Zerstäuben“,
dies „Sich-dem-Ursprung-wieder –hinzugeben“,
um aus dem „Eins“ erneut ein „Selbst“ zu werden,
nicht größer sein als alles sogenannte Leben?
Ich nährte mich am Puls des allerhellsten Traumes,
indes ein Rühren mich – und dich mit mir – durchbebte.
Gespiegelt fand ich mich im Zentrum deiner Blicke
- und ja, für den Moment hab ich gewusst: Ich lebte!
Anouk Ferez im August 2021