Kirschendiebe
Ein Gedicht von
Alke Jeskulke
Ein Sommertag wie aus dem Bilderbuch
lockt mich auf meine Sonnenliege
um mich herum versenden Blumen ihren Wohlgeruch
ich träume, dass ich mit den weißen Wolke fliege.
Es ist so friedlich unter azurblauem Himmel.
Mein Blick geht über Nachbars Gartenzaun
um in dem grünen Blattgewimmel
die ersten reifen Kirschen zu erschaun.
Jedoch, von jeher ist es so bestellt,
wo es zu ernten gibt ist gut stiebitzen.
So geht´s nun mal auf dieser Welt.
Ich sehe sie denn auch dort oben sitzen,
schwarze Gesellen, viele an der Zahl
die von den Zweigen gänzlich unverhohlen
sich Früchte für ihr Abendmahl
aus Nachbars Kirschenbaum gestohlen.
Ich selber schaue neidisch übern Zaun
möcht auch so gerne von den Früchten naschen
Doch darf als Mensch ich leider mich nicht traun.
Der Nachbar könnte mich beim Klauen überraschen!
Schon in der Bibel kann man lesen
von Vögeln unterm Himmelszelt
die niemals Sämänner gewesen
und deren Tisch doch wohl bestellt.
Ich werde wohl zum Krämer an der Ecke laufen,
und mir die Früchte dort für Euros kaufen.
Denn was ein Vogel darf, darf ich noch lange nicht!
Diebstahl ist strafbar und kommt vor Gericht!
A.Bolte August 2010