Das Meer
Ein Gedicht von
Alke Jeskulke
Wild, wie am ersten Schöpfungstag
unwandelbar,
liegst du vor mir.
Du Wandelbares,
das an keinem Tag
sich selber gleicht.
Das sich unendlich
dehnt nach allen Seiten,
mal liegst Du
scheinbar ruhend da
an freundlichen Gestaden.
Mal rauschst du laut
und Well auf Welle rollt heran.
Mal gibst den weiten Strand
du frei für ein paar Stunden nur
und kehrst zurück,
in ew´ger Wiederkehr.
Wenn sich die Stürme
treffen über Dir
türmst du dich auf.
Vermählst dich ihnen
Tod und Verderben bringend.
Gleich einem wilden Tier
von Fressgier angetrieben
verschlingst du alles,
was erreichbar ist
in deiner Raserei.
Dann kann es sein,
und du erhebst
zu einer einz´gen Welle dich.
Nichts, mag es noch so fest
verankert sein im Fels,
hält dann der Allmacht
dieser einen Welle stand.
Tod und Zerstörung
ist ihr Ziel
Und bald darauf,
liegst Du dann wieder ruhig da,
Zärtlich streicht
Windhauch Deine Silberfläche,
sanft gleiten Wellen an den Strand
und in dir spiegelt sich
das grüne Land
und blauer Himmel.
In deinen Fluten
sieht man Wolken ziehen
gemeinsam mit den Fischen
über deinen Grund.
Und in den Nächten leuchtet
sanft des Mondes Licht
aus deiner Tiefe.
Du bist das Element
in dem das Leben einst begann.
Bist stärker, als der stärkste Fels,
Nichts ist auf Erden,
dass Dir wider stehen kann.
Du kommst und gehst,
du gibst und nimmst,
Du bist das Meer.