Abgestürzt
Ein Gedicht von
Achim Hüther
Ja, Du bist gefallen ... abgestürzt ...
was ist geschehen?
Nun liegst Du da und niemand hat es hier gesehen!
Die Felsenspitze war zu hoch für Dich
und auch zu glatt.
Und jetzt? Du bist in einer Felsenspalte
eingeklemmt und ziemlich alles platt!
Bewegung ... ob Bein, ob Arm ist nicht mehr möglich,
jetzt wäre eine Trage wirklich nötig,
um aus dieser hoffnungslosen Lage zu entkommen,
oh´je, jetzt seh´ ich nur noch dunkel und verschwommen!
Inzwischen ist der Tag vergangen,
kein Hilferuf vermag etwas, ja ich bin gefangen!
Die Nacht, sie dehnt sich hin um viele Stunden,
und wieviel Zeit vermag ich hier noch zu umrunden?
Wie lange schon bin ich in diesem Abgrund hier,
ich weiß es nicht.
In weiter Ferne sehe ich eine ganze Weile schon,
ein sanftes Licht!
Bin ich gerettet? Nein, der Fels ist doch
so hart ... ein letzter Schrei ...
leben ... ach leben ... ja bald, dann bin ich ...
Doch sieh´, was ist das ... ich spüre
jetzt eine immer größer werdende Wärme,
der ganze Stein auf dem ich liege,
strahlt eine wohltuende Kraft auf mich
und ich höre Stimmen wie aus weiter Ferne.
Ja, meine Lebenskräfte kehren zurück,
es ist als würden auf einmal alle meine
Sinne wider erwachen ... oder spielen sie verrückt?
Nein, ich bin von einer rettenden Kraft umgeben
die mich zu neuem Leben erweckt!
Ich richte mich auf, es geht,
mein Körper der sich dehnt und streckt!
Hier ist ein Felsvorsprung und hier ein zweiter,
Ich ziehe mich langsam hoch es geht ...
ja, noch weiter ...
jetzt sehe ich schon den Rand
und hier die rettende Hand!
Ich bin wieder in´s Leben zurückgekehrt,
ja, mein neues Leben hat einen hohen Wert!