Gedichte über den Menschen - Seite 322

"Ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen."
(Khalil Gibran, Von den Kindern)

Die Seelen der Kinder
wohnen im Haus von morgen
warum belasten wir sie
mit all' den heutigen Sorgen
warum helfen wir ihnen nicht
dieses Haus zu bauen
mit Fundamenten
aus Liebe
Verständnis
und Vertrauen?

Wir werden es niemals fertig sehen
doch wir müssen alles dafür tun
sonst kann es nicht entstehen.

Alle sind im Garten
Braque isst einen Fisch
Calder macht ein Mobile
Jawlensky meditiert
Léger stürzt von der Treppe
Matisse schneidet aus
Magritte sucht die Melone
Oppenheim trinkt aus der Pelztasse
Braque isst einen Fisch
Calder macht ein Mobile
Jawlensky meditiert
Léger stürzt von der Treppe
Matisse schneidet aus
Magritte sucht die Melone
Oppenheim trinkt aus der Pelztasse
Dali schaut auf die Uhr


© René Oberholzer, 1995

Finger weg von unsren Kindern,
sie sind unser höchstes Gut.
Raubt den sanften Seelen bloß nicht
ihren frischen Lebensmut!

Sie sind zart in ihrem Herzen,
völlig rein und unbefleckt.
Kein brutaler Hundsgemeiner
tief in ihren Herzen steckt.

Schlechte Wesen, die den Kindern
einmal was ganz Schlimmes tun,
sollten für den Rest des Lebens
hinter Schloss und Riegel ruh’n!

© Norbert van Tiggelen 2013

Ich sag es dir, ich sag es dir:
Das Fingertier, das Fingertier,
Das will nur immer bohren.

Es will nicht in die Ohren, Ohren.
Das Fingertier, es kriecht und kroch,
Ganz tief hinein, ins Nasenloch.
Dort hörst du es rumoren.

Es kratzt tief und tiefer noch,
Bis Nasenlöcher schmoren.
Riesig wird ein Nasenloch,
Von dem verstopften Nasenstoff.

Jetzt macht die Nase richtig Zoff;
Und zeigt ihr grünes laufen.

Ich sag es dir, ich sag es dir:
Das Fingertier, das Fingertier,
Das will nur immer raufen.