Was bedeutet Freie Rhythmen?
Die Gedichtsformen waren in der Antike und dem Mittelalter meist streng nach Versmaß und Versform gegliedert. Jegliche Abweichung von den herkömmlichen Versmaßen wurde nicht als Dichtung angesehen. Mit der Zeit löste sich aber dieser strenge Rahmen auf. Die neuen Verse reimten sich nicht mehr, waren metrisch ungebunden und mit einer beliebigen Anzahl von Silben versehen. Spricht man heute von metrisch ungebundenen Gedichten, die sich keinem klassischen Versmaß mehr bedienen, verwendet man den Begriff der freien Rhythmen. Dennoch ist bei ihnen eine Verteilung der Hebungen erkennbar und sie weisen einen bestimmten Rhythmus auf, unterscheiden sich also dadurch noch von der Prosa.