Zweisam einsam
Zweisam einsam
Beieinander und ganz nah,
Um den Flocken nachzuschauen
Ist früh der Tag Liebenden nah,
Beginnt langsam heller zu grauen.
Schneegefangen in der Hütte
Erwarten zwei für sich nichts mehr,
Als den Tee mit heißer Bitte,
Dass sie hinwachsen, zu sich her.
Doch bei diesem Miteinander
Versiegt mitunter das Interesse,
Man lebt sich leichter auseinander –
Selbst der Galan und die Mätresse...
Denn was verbindet sie dort noch?
Ist es mehr, als nur der Betrug?
Bleibt das Verlangen nicht das Joch,
Das heiß gestrickt mit Lug und Trug?
Nicht alles ist der Liebe Zierde,
Was scheinbar einst die Nähe wollte,
Als Heimlichkeit mit viel Begierde
Tribut dem Lebensbruche zollte.
Man kann nicht beieinander sein,
Wenn fernab schweifen die Gedanken.
So bleibt ein jeder doch allein,
Selbst wenn Säulen der Erde wanken.
©Hans Hartmut Karg
2019
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