Zurückhaltung

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Verblichene Zeilen, vergilbtes Papier

versteckt seit Jahrzehnten im staub´gen Verlies,

wer sollte es finden gerade hier

und was für ein Mensch, der es hinterliess?

Es schleicht jene unerklärliche Scheu sich

ein, das Geheimnis aufzudecken,

die Mitteilung war bestimmt nicht für mich,

dann brauchte man sie nicht zu verstecken.

Auch war sie schon alt, der sie lesen sollte,

weilt bestimmt nicht mehr auf Erden,

gleichwohl meine Neugier es auch wollte,

ich konnte nicht zum Mitwisser werden.

So falt ich das alte, vergilbte Blatt

und lege es zurück ungelesen.

Was immer der Schreiber Geheimes hat,

es bleibt so geheim, wie es gewesen.

Informationen zum Gedicht: Zurückhaltung

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16.04.2013
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