Zugvögel

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zugvögel

Noch immer sammeln sich ihre Züge
Und brechen auf in den warmen Süden,
Damit sich das Jahr in ihr Schicksal füge,
Abseits von den dräuenden Kältemüden,
Die neidvoll auf die Reisenden blicken,
Weil ihnen dieser Flug nicht erlaubt,
Sind sie doch gebunden in Arbeitssegen,
Der manche Sehnsüchte ihnen raubt.
So müssen sie, wenn Vogelzüge starten
Auf ihren Urlaub noch lange warten.

Virtuell ziehen Vögel auch über Schirme,
Die anderswo längst versammelt sind
Vom Wiesengrund holen letztes Gewürm,
Wo Schafe längst geschützt vor Wind
Vom Stall und von Wärme ganz erfasst,
Während Vögel sich in die Lüfte erheben
Frei sind von nördlicher Erdenlast
Sich in großer Höhe nach Süden schweben,
Nur hin zur Sonne weiter abzubiegen,
Um über Gibraltar nach Afrika zu fliegen.

Haben sie das Meer endlich überquert,
Wird Afrika ihnen zur zweiten Heimat,
Bleiben dort sie hoffentlich unversehrt,
Wo das gute Wetter bringt ihnen die Saat,
Nahrungsquellen sich ja reichlich erschließen,
Sonne die Erde, den Himmel überfließt,
Um das Vogelleben dort zu genießen,
Wo immer auch neues Leben sprießt.
So sind sie nach langer Überwinterungszeit
Gekräftet und zum Rückflug bereit.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Zugvögel

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06.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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