Zeitgeist

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Gespenster oder Geist-Erscheinung,
darüber gibt es manche Meinung.
wird jemand ernsthaft nach gefragt
kaum einer dir die Meinung sagt.
Und doch gibt ´s gar nichts zu verneinen
bei der Erscheinung dieses einen,
der stets und überall präsent,
den man den Geist der Zeiten nennt.
Der mischt sich ein. In allen Köpfen
spukt er herum, rührt in den Töpfen
in denen Suppe, eingebrockt
von der Gesellschaft, und verlockt
zu dem vermeintliche Genuß,
den man gleichwohl auslöffeln muß.
Der Zeitgeist taucht mal auf mal unter,
schreckt in dem Drüber und dem Drunter.
Gespenstisch mag er manchen scheinen,
doch andere sind mit ihm im Reinen.
Fängt man ihn ein als Flaschengeist,
befreit er sich – und tobt dann meist
als ein Gespenst aus dunklen Tagen
unverbesserlich, was zu beklagen!

Informationen zum Gedicht: Zeitgeist

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12.03.2015
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