Wundertag

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wundertag

Welch' Gnade mir!

Und wieder feiern in der Freien Welt
den Tag, an dem ich frei geboren.

Kein Hexenhammer, kein Glaubenskrieg,
nicht Not, Gewalt erleiden müssen.

Enkel und Kinder wachsen sehen,
noch immer Glück im Glück
mit meiner großen Liebe.

Der Arbeit bin ich lang entwöhnt,
hab' Heimat mir gesucht in Vers und Sprache;
der Herrschaft habe ich schon längst entsagt
bei siebzig Jahren hellem Frieden
in dieser Generation.

Wer konnte das in Deutschland früher,
wer in Europa sagen?

Mein Leben, reich gestaltet und beschenkt
war lieb mir, zu allen Zeiten interessant.

Nichts wurde mir dabei genommen,
alles ward mir reichlich gegeben.

Womit hab' ich's verdient?

Welch' Gnade mir!


©Hans Hartmut Karg
2018

*

Informationen zum Gedicht: Wundertag

389 mal gelesen
23.10.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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