Wunderkinder

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Kleine, kluge Kinder
haben's oft sehr schwer.
Ihre Neugier hindert
andre manchmal sehr.
Läst'ge Nervensägen
werden sie genannt.
Unterforderungen prägen
sie, und Unverstand.

"Kind, du fragst zu viel,
halt' endlich mal die Klappe,
geh' nach draußen, spiel',
Bücher sind nur Pappe."

Kleine, kluge Kinder
sind oft unbequem.
Nicht im Sinne der 'Erfinder',
nicht den Normen angenehm.
Störenfried im Unterricht,
Lehrer sind genervt,
wenn ein Kind oft widerspricht,
seine Sinne schärft.

Zappelphillip, Naseweis,
Träumer, Leseratten
treten oft ganz leis'
hinter ihren eig'nen Schatten.
Wären gern wie andre Kinder,
wollen keine Wunder sein.
Fühlen sich fast minder,
unverstanden und allein.

Informationen zum Gedicht: Wunderkinder

1.417 mal gelesen
(4 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,9 von 5 Sternen)
1
28.05.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige