Wochenendabschied

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wochenendabschied

Ganz eng umschlungen stehen sie
Hinter der hohen, schwarzen Limousine
Bei einem nicht enden wollenden Kuss.
Der hält sie noch fern von Bahn und Schiene.

Wieder sind sie für eine Woche getrennt,
Das ist für BEIDE fast nicht auszuhalten.
So stehen sie innig, unschlüssig im Geländ',
Die Sehnsüchte werden niemals erkalten.

Sie muss ja wieder fort zu ihrer Arbeit,
Die doch so weit entfernt von ihm liegt.
Auch er bleibt hier und bei seiner Arbeit –
Ob BEIDE nicht die Einsamkeit besiegt?

Schweren Herzens nimmt er auf ihr Gepäck,
Händchenhaltend laufen sie zur nahen Bahn,
Wo lange zögerlich - doch es hat keinen Zweck –
Sie die Hand entzieht dem liebenden Mann.

Durch die Scheibe sieht er noch ihr Lächeln,
Während der Zug langsam, dann schneller anfährt.
Hitze lässt sie im Zugabteil Kühle zufächeln,
Wo nur das Handy Sehnsüchte etwas entschwert.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Wochenendabschied

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12.07.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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