Wintersonne

Ein Gedicht von Maria L. Späth
Makellose weiße Pracht,
locker, flockig, federleicht,
fiel vom Himmel über Nacht,
soweit das Auge reicht.
Es schneit in dicken Flocken
und bedeckt das weite Land,
wie wollig warme Socken,
gestrickt von Himmels Hand.
Ein Sonnenstrahl durch die Wolken bricht
und zündet ein Feuer an,
hellglitzerndes Feenlicht
tanzt die Schneekronen entlang.
Die Erde trägt ihr Hochzeitskleid
und funkelt wie eine Braut.
Die Bäume sind mit Glitzer beschneit,
so weit das Auge schaut.
In den Augen blendet der helle Schein,
Tränen rinnen über mein Gesicht.
Ich fange das Bild mit dem Herzen ein,
meine Seele labt sich an dem Licht,
und hat für viele graue Wintertage
ein Sonnenpolster angespart,
dass sie die dunkle Zeit ertrage,
geduldig auf den Frühling harrt.
Ein dickes, graues Wolkenband
verschluckt den Sonnenstrahl
und legt über das kalte, weiße Land
einen mollig warmen Schal.
Der Himmel webt neue Schleier
und hüllt die Erde ein,
zu des Winters Hochzeitsfeier
beim nächsten Sonnenschein.

Informationen zum Gedicht: Wintersonne

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04.02.2013
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