Weit gebracht?

Ein Gedicht von Norbert Van Tiggelen
Wenn ich durch die Straßen gehe
und mich so im Kreise drehe,
denke ich mir mit Bedacht;
„Haben wir das weit gebracht?“

Oma trägt ein Arschgeweih,
Kinder zählen grad bis drei,
Tattoos zieren Frauenbeine,
Sittenlehre gibt es keine.

Opas Haarpracht bunt und grell,
viele Menschen nicht ganz hell,
vorm Ozonloch wird gewarnt,
sich der Schläfer perfekt tarnt.

Depressionen, Frust der Leute,
Teenies saufen in der Meute,
Löcher, Risse in der Hose,
Mittagessen aus der Dose.

Kinder sind oft coole Raucher,
ausgenutzt wird der Verbraucher,
der Malocher macht sich krumm,
Lehrer manchmal ohne Mumm.

Dummköpfe, die alles wissen,
Eltern, die ihr Kind vermissen
Ehen werden nicht mehr alt,
Vati schon am Morgen lallt.

Eide halten nicht mehr lange,
Mann, mir wird echt angst und bange,
Partylärm bis früh um acht -
haben wir das weit gebracht?

© Norbert van Tiggelen

Informationen zum Gedicht: Weit gebracht?

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25.09.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Norbert Van Tiggelen) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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