Verdrängungsmeisterin

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Verdrängungsmeisterin

Der Ehrgeiz packt so manche die Seele,
Meint, alles sei auf ihrer Seite,
Sie könnte frei ihr Schicksal wählen,
Ihr Leben sei nur Augenweide.

Sie hatte wirklich den Minister,
Das niedere Volk schätzten sie nicht,
Mochten nicht einmal die Geschwister,
Glaubten nur ans eig'ne Gewicht,

Auch, um nicht Lebensglück zu sehen
Bei denen, wo's die Liebe gab:
Man muss auf Abgrenzung bestehen,
Bricht über anderen den Stab...

Sie waren reich und sehr vornehm,
Doch spürte sie schon Defizite,
Wo anderen die Sterne stehen,
Ihr Leben nur die halbe Miete.

Beide waren sie überkritisch
Und das Gemüt dadurch besetzt.
Unfair und dabei sehr unbritisch
Haben Menschen sie auch verletzt.

So kam die Meisterin der Verdrängung
Nur Oberflächlichkeit an die Seele,
Weil Missmut stand in Dauerlängung,
Wo man sich aus der Nähe stehle.

Soziale Trennung musste sein,
Da gab es für sie kein Zurück.
Doch siegt das Negativ allein,
Schwindet auch das Lebensglück.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Verdrängungsmeisterin

177 mal gelesen
23.12.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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