Vatertag

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Vatertag

©Hans Hartmut Karg
2018

Der Vatertag, der Vatertag,
Das ist halt gar kein Muttertag:
Verloren ist die Innigkeit,
Der Mann macht sich nun tagbereit.

Am Morgen wird er noch verwöhnt,
Weil seine Frau ihm Freuden gönnt.
Doch dann gibt es kein Halten mehr:
Der Bollerwagen, der muss her!

Getränke, Essen, schwer beladen,
Der Himbeergeist kann auch nicht schaden,
So wird zum Nachbarn eingebogen
Und mit ihm dann zum Wald gezogen.

Laut muss es sein, alles beweglich,
Den Vatertag, den gibt's nicht täglich!
Und deshalb wird mit viel Radau
Die Fahrt geführt – ohne die Frau...

Symbolflucht ist das wahre Handeln,
Auf dem die Männer gerne wandeln.
Und wenn der Grill erst aufgestellt,
Gibt's nichts mehr, was den Papa hält.

Er isst und trinkt in rauen Mengen,
Befreit sich so von allen Zwängen
Und meint nach diesem Vatertag,
Dass ihn die Mutti lieber mag.

Doch erst der nächste, neue Morgen
Mag ihm den Brummschädel besorgen,
Mit dem der eigene Geistvermesser
Ihm sagt: Der Muttertag war besser.

*

Informationen zum Gedicht: Vatertag

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10.05.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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