Valentinstag
Ein Gedicht von
Micha Schneider
Es schenkt in Fürth oder Berlin
ein Mann just zu Sankt Valentin
Narzissen seiner Kunigunde,
dazu ’nen Kuß von eig’nem Munde.
Zum Valentinstag alle schmusen,
sogar der Eddy und die Susan.
Man schenkt sich Blumen und Konfekt,
so scheint die Liebe stets perfekt.
Man tauscht Geschenk gegen Geschenk,
beendet Zwistigkeiten und Gezänk,
legt um der Liebsten Hals Geschmeide
und tiefer gern auch zarte Seide.
Es wird zu Valentin sehr viel geküßt,
was unterm Jahr man oft vermißt.
Und selbst deren Geschäfte laufen,
die ihren Kitsch sonst nie verkaufen.
Man findet gar im Angebot
„Dinner für zwei im Paddelboot“,
romantisch, weil mit Kerzenlicht –
zu Valentin ist so ’was Pflicht!
Oft wird an diesem Tag getraut,
weil Ehen, wie man sagt recht laut,
auf ewig würden stets genossen,
wenn sie zu Valentin geschlossen.
So wechseln all die schönen Dinge
wie Blumen, Seide, teure Ringe
von Mann zu Frau, von Frau zu Mann –
drum reich sei, der nicht küssen kann!
Erst vierzig Jahr’ begeht man ihn,
den Liebestag Sankt Valentin.
Zwar konnte man davor schon küssen,
doch dafür nichts hat kaufen müssen.
Der Heilige Antonius
bekannt ist wie Sankt Blasius.
Geläufig ist auch Augustin –
wer aber war Sankt Valentin?
© Micha Schneider
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