Unruhe
Unruhe
©Hans Hartmut Karg
2017
Am Meer will ich liegen,
In den Bergen will ich sein,
Brauche Lebensteilhabe –
Nicht nur daheim!
Gern wär' ich bei Dir,
Dennoch gehe ich fort.
Unruhe ist in mir,
Liebe kein Hort.
Du warst mir einst ferne,
Du warst mir spät nah.
Ich hatte Dich gerne,
Als einst ich Dich sah.
Doch der Stern zog weiter,
Der uns eingeschlossen:
Auf der Lebensleiter
Gab es zu viele Sprossen...
Will gehn in die Fremde,
Bin nirgends daheim,
Wo die Sonnenwende
Bescheint jenes Heim,
In dem wir gelacht,
In dem wir geliebt,
Wo Frieden gewacht,
Man zärtlich vergibt.
Heimischwerden wird nicht,
Wo Fremdsein gelegt,
Wenn ein neues Gesicht
Erinnerungen wegfegt.
Und wieder packt mich
Unruhe und Flucht,
Denn ich suche auch Dich,
S'ist wie eine Sucht.
*
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