Überflusswahn

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Überflusswahn

Manche protzige Villa ist riesengroß,
Hat gar mehr als zehn Schlafzimmer,
Denn dort lebt des Krösos' Spross:
Die Renommiergier wird immer schimmer!

Viele Superreiche wissen leider nicht,
Dass man niemals angeben sollte.
Ist es denn nicht unser aller Pflicht,
Dass man Erdrettungsschuhe besohlte?

Wer braucht denn im Haus fünf Bäder?
Reichen nicht ein Bad und ein Wohnzimmer?
Gemütlichkeit braucht keine Energietäter,
Da reicht ein Sofa, der Finger am Dimmer.

Und so wundern sich Frauen von Reichen,
Wenn der Lover sie nicht mehr findet,
Weil sie in Zimmerfluchten nicht mehr zu erreichen
Und die Langeweile dies gar nicht verwindet.

Leider gilt auch für andere Schichten:
Sie leben in tagtäglichem Überflusswahn
Und meinen, die Natur wird’s schon richten,
Dass man weiterhin im Überfluss asen kann.

Und dann flutet Kleiderüberfluss in die Atacama
Mit Millionen der nicht verkauften Klamotten,
Ganz weit weg, aus dem Blick – welch ein Drama!
Sind das bereits erste Weltuntergangsboten...?


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Informationen zum Gedicht: Überflusswahn

106 mal gelesen
24.03.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige