Überdruss

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Überdruss

Alles schon gesehen, vieles schon erlebt,
Den Erdkreis bis ans Ende auch erfahren,
Die Eigenwilligkeiten gerne eingelebt,
Gealtert mit gezierten und gar schönen Jahren.

Ja, gelebt auch, was Launen verlangten,
Geflohen, wenn die Dominanz zu kräftig sang,
Als andere streitend aus der Mitte wankten,
Man selbst in einem schonenderem Gang.

Sehr leis' gesagt, was einem gar nicht passte,
Nur angenommen, was Bauchsorge wollte,
Nie das bewundert, wo man andere hasste
Und schauen, dass die Sorge sich erholte.

Schnell war man jenen Kreisen überdrüssig,
Die nur das wollten, was der Mode diente.
Das sah man selbst als überflüssig,
Weil es doch nur die Eitelkeit verminte.

Der Mensch, der dauerhaft sehr aktuell
Sein eigen' Sinnen immer wieder überdenkt,
Braucht Zeit, damit er sich vorschnell
Nicht hin auf eine falsche Fährte lenkt.

Deshalb wird ihm die Welt dort überdrüssig,
Wo sie aus Eitelkeiten mittendrin nur stehen bleibt.
Da wird man lieber ungeduldig, um recht schlüssig
Zu plaudern, wo der Geist die Freiheit treibt.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Überdruss

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27.02.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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