Über die Unfähigkeit zu gutem Willen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Über die Unfähigkeit zu gutem Willen

Ich glaube nicht, dass ein Diktator
Tatsächlich Kant je verstanden hat.
Ein Tyrann zeigt als Usurpator,
Dass den Staat er in Gewalt hat.

Selbst wenn er Kant früher mal zitierte,
Zeigen seine Handlungen heute nichts davon.
Obwohl er in fremder Sprache brillierte,
Sieht er im Kampfsiegen ausschließlichen Lohn.

Wurde nicht des Königsbergers Grab gesprengt,
Hat man sich getarnt mit scheinbarem Einvernehmen?
In dem Maße, wie man heute des Philosophen gedenkt,
Erhofft sich die Freiheit rettendes Einvernehmen.

Da wäre die Schrift: „Zum ewigen Frieden.“
Hat die jemals ein Diktator wirklich verstanden?
Kant wollte als diesen Endzweck hienieden,
Dass uns stehende Heere kommen abhanden.

Abrüstung ist Kants nachwirkendes Postulat:
Kompanien, Armeen, Kasernen auflösen,
Weil Frieden nur dann eine Chance hat,
Wenn Voraussetzungen entzogen dem Bösen.

Doch weil Diktatoren ideologisch in Manie
Können sie den Frieden zur Erde nicht holen.
So breitet der Friedensengel seine Flügel nie:
Frieden bleibt Tyrannen kein Zukunftswollen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Über die Unfähigkeit zu gutem Willen

90 mal gelesen
21.02.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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