Traumgang

Ein Gedicht von Michael Voigt
Nacht's im Schlaf besucht er dich
mal wunderbar mal fürchterlich
er kommt und geht so wie er will
wenn du aufwachst ist er still

er schenkt dir Bilder jeder Art
sie beissen dich manchmal auch zart
schickt dir wilde Kreaturen
nimmt dich mit auf Himmelstouren

jagt dir Höllenängste ein
lässt dich Meister sein der Pein
doch auch Wärme wird geboten
weiche Haut und sanfte Pfoten

ein König ohne Königreich
gewonnen und verlorn zugleich

doch der Sinn er trügt dich wieder
du klappst auf die schweren Lider
sogleich schliest sich auch diese Tür
zum wundersamen Traumrevier

und immer wenn es Wärme gab
entlässt er dich fast eingefroren
entäuscht verlassen und verloren
in die wache Welt hinein

wo er dann als trüger Schein
dein Begleiter wird für immer sein

Informationen zum Gedicht: Traumgang

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03.08.2017
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