Träumerei

Ein Gedicht von Angelika Zädow
Berlin Philharmonie, Mai 2017

Es ist als wandre ich durch eine andere Welt …
durch dichtgrünes Laub dringt hier und da ein Sonnenstrahl,
verzaubert tropfenbestäubte Blätter in kleine glitzernde Kunstwerke

bald durch dunklen Tannenwald mit trockenen Nadeln
und feucht getränkten Wurzeln,
bald an Wiesenbächen durch buntes Blumenmeer
so geht der Weg …

Und mit dem Weg geht die Zeit,
geh`n die Gedanken auf eine Reise,
schweifen aus Alltag und Routine
in fremde ferne Spähren,

betörend, frei, fast wie Magie
ins Reich von Traum und Fantasie …

Schon seh` ich am Waldessaum sie kommen
tanzend und spielend,
mal fliegen die Bänder in ihren Händen hoch in die Luft
mal umfangen sie sanft den wiegenden Körper –

Ballerinen nacheinander auf die Lichtung schwebend,
im Rhythmus des Waldes sich bewegend,

Gras und Äste
Baum und Blume
liebkosend umwerbend
eine lächelt der anderen zu

Und ich bin Zaungast am Rande
staunend, zweifelnd, glücklich.

Fantasie oder Wirklichkeit
Traum oder Vision?

In jedem Fall aber schön,
unendlich schön und friedvoll,
so friedvoll …

Während ich nachsinne,
winkt schon der Abschied,
die Bänderballerinen tanzen zurück
in ihr Reich

und mir
bleibt nur
die Erinnerung
an Leichtigkeit
Zeit vergessen
und Glück

Mitten im Leben

Informationen zum Gedicht: Träumerei

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04.09.2017
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