Tränenloses Weinen
Tränenloses Weinen
Womit haben wir das denn verdient,
Dass zurück die Geißel des Krieges
Erneut ihre Peitschenhiebe verteilt,
Der Mensch unbelehrbar zu Waffen greift
Ganz benebelt vom Taumel des Sieges,
Alles zerstört, nicht mehr friedensversöhnt?
Dabei haben wir uns vor Jahren so gefreut
Auf eine überlebenswerte Zukunft ohne Raketen,
Um endlich ganz die Nachhaltigkeit zu bedienen,
Aus Böden wegräumen Bomben und Minen,
Vielleicht auch die Menschheit zu retten durch Beten –
Doch alles ist anders geworden, rückwärtsgewandt heut'.
So finden meine Augen wieder in sehnendem Warten
Auf den Frieden zu ihrem verschleierten Blick,
Weil sie mit ihrem tränenlosen Weinen
Mir selbst nur noch ohnmächtig scheinen,
Denn offenbar gibt es augenblicklich kein Zurück,
Wo die Unerbittlichen mit gierender Größe aufwarten.
©Hans Hartmut Karg
2022
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