Synapsengeflatter

Ein Gedicht von Amygdulus
Schwer leid ich an Synapsenflattern,
kann die Transmitter nicht ergattern.
Mir fehlen die Transportvehikel,
um aufzufüllen die Vesikel.
Drum schlucke ich Serotonine,
dass sich erhelle meine Miene.

Ob die Neuronen dies geniessen,
wenn neu Synapsen kräftig spriessen,
Dendritenbäume Äste schlagen
und wuchernd nach Axonen jagen,
Potentiale eilig wandern
von einem Schnürring zu dem andern ?

Wenn Thalamus die Ströme regelt,
Amygdala im Glücksmeer segelt,
im Blut die Endorphine schwimmen,
die endokrinen Drüsen glimmen
im hormonalen Produzieren :
Ich kann schon Glücksgefühle spüren !

Bleibt selbst bei dieser Szenerie
nur Missmut und Melancholie,
dann geh ich Sonntags Eier suchen,
versuch's mit feinem Osterkuchen.
Vielleicht find ich sogar ein Häschen,
das stupst ich sanft an seinem Näschen.

Zög ihm die Ohren zärtlich lang,
und küsst es auf die Hasenwang.
Doch niemand will mein Häschen sein
und bringt mir Seelensonnenschein...
Werd immer mich daran erinnern,
solange die Neuronen flimmern.

Wenn das Geflatter einst beendet,
und ein Axon Signale sendet,
stracks eilen die Transmitter dann
und docken an Synapsen an.
Geschlossen der Synapsen Lück
fühl ich mich dann wie Hans im Glück !

Amygdulus, Januar 2010

Informationen zum Gedicht: Synapsengeflatter

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03.04.2018
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