Spaziergang im Park
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Die Bäume frisch im grünen Kleid,
die Frühlingsblumen aufgereiht,
im Park die Wege schon gefegt:
ein Narr, wer nicht spazieren geht!
Der Frühling lockt in hellen Scharen
die, die im Winter träge waren
hinaus. Der Drang in die Natur
für manchen ist ´s die Freude pur.
Väter schieben Kinderwagen,
Opas, die die Enkel tragen
schlendern oder bleiben stehen,
wenn sie hübsche Mädchen sehen.
Sie locken Enten und zerpflücken
Brot zu winzig kleinen Stücken,
um sie Vögeln hinzustreuen,
die sich dann darüber freuen
oder sich darum auch streiten,
so den Kindern Freud` bereiten.
Mütter zupfen rum und greinen
an den Kleidern ihrer Kleinen,
Geben sich zu dem pikiert,
wenn diese sich mit Eis beschmiert.
Ein Jogger feucht und durchgeschwitzt
erschöpft am Wegesrande sitzt.
Ein älterer Herr, nach vorn geneigt,
ins Nichts mit dem Spazierstock zeigt.
Er täuscht was vor, wie er dort steht,
weil keuchend ihm der Atem geht.
Der alte Mann auf einer Bank
sieht erschöpft aus oder krank.
Die Augenlider müd´ gesenkt-
ob er vielleicht wohl daran denkt,
daß zur gleichen Zeit im nächsten Jahr
er längst schon tot ist, nicht mehr da?
Die Menschen, die herumspazieren
sich amüsieren und poussieren,
dem Vorgang kaum Beachtung zollen.
Sie kümmern sich ums Hundetollen
und freuen sich an deren Spiel.
Sie schlendern weiter ohne Ziel.
Eile ist dort nicht zu sehen
im Park so beim Spazieengehen
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