Soziale Netzwerke

Ein Gedicht von Stefan Nikolaus Göbel
Im Netz da ist der Teufel los,
mein Freundeskreis ist riesengroß,
und täglich wächst die Zahl rasant,
ich bin beliebt, ich bin bekannt.

Die Freunde kennen mich zwar kaum,
doch fällt mir nicht mal ein im Traum,
die Freundschaft negativ zu sehen,
ich bin verlinkt und das ist schön.

Wie jemand seinen Stuhlgang tut,
setz ich den Marker „find ich gut“,
ob Arbeit, Urlaub, Sonnenschein,
ich möchte einfach gläsern sein.

Ich zwitscher über Kleinigkeiten,
will eloquente News verbreiten,
und blöke meinen Blog hinaus,
interessiert es keinen, macht’s mir nichts aus.

Jeder Unsinn wird gepostet,
kein Problem, weil’s ja nichts kostet,
jeder müllt hier jeden zu,
rund um die Uhr und ohne Ruh.

Selbst sterben tut man nicht allein,
es gibt ein Online Kerzelein,
welches ich dann zünd wenn Freunde gehen,
das Internet ist wunderschön.

(c) Stefan Nikolaus Göbel

Informationen zum Gedicht: Soziale Netzwerke

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02.01.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Stefan Nikolaus Göbel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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