Sonnenuntergang

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Sonnenuntergang

Am Äquator sinkt sie in Minuten,
Die Sonne, steht dafür ja rascher auf.
Im Norden muss sie sich nicht sputen,
Sehr langsam endet dort ihr Abendlauf.

Bei uns geht das mit halbem Maß,
Bis sie in den Weiher sanft abtaucht
Als roter Ball, klein, glühend wie das Glas,
Das den Blick der Ehrerbietung braucht.

Sonne zeichnet in die Abendstille
Lichtstreifen mit den sanften Wellen,
Wo noch Windeshauch Lebenswille
Marktiert und übermütig Fische schnellen,

Sich ihre letzten Abendbissen holen,
Fliegen tanzend in den Lüften spielen,
Am Uferrande Stuten grasen mit den Fohlen
Und Vögel auf Schwebfliegen zielen.

Verschwindet dann der Ball, geht Sonnenkraft,
Senkt sich die Dunkelheit herab zu Wasser, Wald
Nimmt nun die Träumereien sanft in Haft,
Wenn Augen schließen sich im Schlafe bald.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Informationen zum Gedicht: Sonnenuntergang

48 mal gelesen
29.05.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige