Seuchengefahr

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Im Land schleicht eine böse Seuche,
speziell bei Feiern, frei herum:
Man stopft sich Ohren voll und Bäuche
mit Fressen, Saufen, WummWummWumm.


Wenn es Gründe gibt für Feste,
wie Hochzeit, Taufe, Trauerfall,
stets treffen sich dann viele Gäste
bei Musik, Trank und fettem Mahl.


Ist einem etwas gut gelungen,
gleich lädt er zum Bejubeln ein,
dann wird gefressen und gesungen,
dazu gibt`s Schnäpschen, Bier und Wein.


Wenn sich die Gründungsjahre runden,
dann freut sich jeder im Verein
auf Musik untermalte Stunden,
mit Schmankerln, reichlich Bier und Wein.


Beginnt es endlich warm zu werden,
war es am längsten draußen still,
dann aktiviert man in den Gärten
Stereo-Radio, Kühlbox, Grill.


Per Gerstensaft und schrillem Grölen
wird laut die Nacht zum Tag gemacht;
die Nachbarn die im Bett sich quälen,
sie werden um den Schlaf gebracht.


Sobald es Anlass gibt für Feten,
gebiert dies ein Spektakulum,
dann zieht es unaufhaltsam jeden
zum Fressen, Saufen, WummWummWumm!



(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Seuchengefahr

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08.08.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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