Selbst wenn ich tot bin

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Selbst wenn ich tot bin

Selbst wenn ich tot bin
Will ich Umweltschützer sein,
Denn das macht Sinn,
Damit bin ich ja nicht allein.

Ich will nicht in der Plastikhülle landen,
Auch nicht im Anzug und in frisch lackiertem Sarg,
Sondern – was meine Umweltfreunde schon gut fanden:
Ganz ohne Umweltlast geht jetzt der alte Karg.

Der Sarg sei nur aus grobem, schlichtem Holz gezimmert,
Ein langer Kasten mit Holznägeln, unlackiert,
Damit die Umweltlasten er nicht noch verschlimmert,
Auch, dass mein Abgang anständig geführt.

In Leinen und mit Heu will ich gebettet werden
Und ohne Blumen zugedeckt von Mutter Erde,
Nichts, das wie früher noch verheerten
Gewässer, weil man sich darum wenig scherte.

Wir müssen lernen, Tote so zu betten,
Dass ohne Umweltfrevel sie zum Himmel ziehen,
Auch an den Grabesstätten die Gewässer retten,
Indem wir um Nachhaltigkeit uns stets bemühen.

Mein toter Leib braucht nichts
Als einen Ort der stillen Ruhe.
Den findet er natürlich angesichts
Der Ewigkeit auch in einfacher Truhe.


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Informationen zum Gedicht: Selbst wenn ich tot bin

110 mal gelesen
29.05.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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