Sechziger Schwager Günter

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Jeder wird’s auf seine Weise,
bei manchem geht es still und leise.

Mancher macht’s mit viel trara,
schaut ihr Leute, ich bin da,
feuert Raketen in den Himmel,
stolziert daher auf weißem Schimmel.
Lädt sich ein, zu diesem Feste,
alle Freunde, liebe Gäste.

Dann bucht er noch, so auf die Schnelle,
nur die allerlauteste Kapelle,
Die hört man auf der ganzen Welt,
bis hinauf zum Himmelszelt.
Zum Essen, man soll ihn ja preisen,
gibt’s nur die allerfeinsten Speisen.

Weil, man lässt sich heut nicht lumpen,
immer wieder hoch den Humpen,
immer wieder hoch das Glas,
denn man weiß auch sicher das,
spätestens am nächsten Morgen,
fangen an die alten Sorgen.

Darum, lass den Tag dir nicht verdrießen,
von einem Lumpenpack, nem miesen.
Denn heut ich dir als Schwager sag,
für dich sei es der größte Tag,
feier ihn so wie du willst,
wenn du auch ein Rindvieh killst.

Bist jetzt dass, wonach alle streben,
Rentner – für dein ganzes Leben.

Informationen zum Gedicht: Sechziger Schwager Günter

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18.10.2016
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