Schüchtern

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Ich wage nicht dich anzusprechen,
ich seh´ dich einfach lächelnd an.
So schön zu sein ist ein Verbrechen,
war es ein Gott, der dich ersann?

Du sitzt im Kaufhaus, Kasse sieben,
ich kauf´ jetzt dreimal täglich ein.
Ne Frau wie dich, die muss man lieben,
doch wird es wohl vergeblich sein.

Steh´ ich vor dir, versagt mein Denken,
dann bin ich hilflos und ganz stumm.
Würd´ dir gern ein paar Worte schenken
und kann es nicht, weiß nicht warum!

So werd´ ich weiter emsig kaufen,
nur um dich ab und an zu seh´n.
Werd drei mal täglich zu dir laufen
und schweigend wieder von dir geh´n.

Verzagt bin ich und seh es nüchtern,
das Leben ist nicht immer fair.
Ein Depp bin ich und wrklich schüchtern,
doch weiß ich auch, ich mag dich sehr!

© Hansjürgen Katzer, November 2002

Informationen zum Gedicht: Schüchtern

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23.08.2015
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