Schönheits-OP

Ein Gedicht von Dieter Haberland
Was bricht sich ungehindert Bahn,
der abgefahrene Schönheitswahn.
Vor Jahren hätt` man nicht gedacht,
dass das einmal so Schule macht.

Weil "Segelohren" keinem steht,
wurden die Ohren angelegt.
Betroffene wurden ausgelacht,
ihr Ego grundlos schlecht gemacht.

Das Mobbing via Internet,
macht die Verachtung dann komplett.
Heute gibt es Spezialisten,
die wahrlich keinen Hunger fristen.

Sie bieten, was das Herz begehrt,
das Modellaussehen erschwert.
Das Fett am Bauch wird abgesogen,
das "X" an Beinen gerad gebogen.

In den Busen Silicon,
davon träumt sie Jahre schon.
Haare werden implantiert,
neue Zähne konstruiert.

Die Nase wird auf "Stupps" getrimmt,
die Jackson-Form man gerne nimmt.
Das Schlupflid, es wird angehoben,
die Falten bis zum Hals geschoben.

Die Lippen werden doppelt groß,
was sagt dann wohl der Spiegel bloß?
Wird er trübe, dreht sich um,
sage nichts, bleib einfach stumm.

Prüfe deinen Kontostand,
denn so was kostet allerhand.
Und merke dir, was ich dir sage,
leg was zurück, für eine Klage.

Informationen zum Gedicht: Schönheits-OP

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15.02.2015
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