Schnittgut

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Schnittgut

Dampfend unterm Apfelbaum
liegt schon genässt der Grashaufen,
fällt zusammen im Winter,
wo Eichhörnchen drüberlaufen,
um elegant und geschwinder
in Wipfeln zu verschwinden,
da sieht man sie kaum
mit ihrem Freisprungkünden.

Gelegentlich raschelt es,
die Igel sind noch recht munter,
wohin weiteres Blattwerk fällt
und der Haufen nun bunter
dem Baumleben hilft,
das, vom Grase geprägt
nach der kalten Zeit
wieder reiche Blütenpracht trägt.

Die Natur will diesen Kreislauf,
braucht ihn, um sich damit zu helfen,
holt sich die Werte herauf
aus verotteten Vorjahren,
weiß, was sie braucht,
damit Nahrung sie krönt,
sich vielleicht mit uns versöhnt –
und wieder füllt unsere Scheuer.



©Hans Hartmut Karg
2022

*

Informationen zum Gedicht: Schnittgut

55 mal gelesen
20.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige