Schneeschmelze

Ein Gedicht von Anton Didas
Ein erster Sonnenstrahl legt sich behutsam auf den schneebedeckten Hang.
Bizarre Schneekristalle erwachen und saugen begierlich auf der Sonne Kraft,
dabei ihr Leben hinzugeben, sich zu wandeln in einen Tropfen Lebenssaft,
um sich mit Gleichgesinnten zu verbünden mit zur Bewegung stetem Drang.

Das Rinnsal, gestärkt durch viele Tropfen, die das gleiche Schicksal haben,
bahnt sich unaufhaltsam seinen Weg durch Eis und schneebedeckte Wiesen,
schlängelt sich gurgelnd ohne zu Verweilen oder gar die Aussicht zu genießen
in Richtung Tal, hinterlässt in aufgeweichter Ackerkrume einen kleinen Graben.

Es tränkt der Gräser Wurzeln, stösst im Vorbeigeh`n Samen an zum Leben,
startet unbewusst und doch gesteuert durch der Natur vorgegeb`nem Band
einen wunderbaren Zyklus, beginnend sowie endend in des Schöpfers Hand.
Zu erkennen, ich bin selbst ein Teil davon, es kann nichts schön`res geben.

Informationen zum Gedicht: Schneeschmelze

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26.01.2016
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