Schlanker Fuß
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Schlanker Fuß
Ein schlanker Fuß, so zierlich fein,
gesetzt bei einem Ringelrein,
entzückt mit seiner Eleganz,
ist wunderschön zu seh´n beim Tanz.
Dies Tippen nur mit leichtem Schwung
auf dem Parkett. Die Bodenhaftung
zuweilen völlig ausgesetzt -
so wie beim Reh, das grad gehetzt
Beim Ringelrein läßt man das gelten,
doch muß man Zeitgenossen schelten,
die schlanken Fuß sich angewöhnen,
jedwede Verantwortung verhöhnen.
Wenn ´s schwierig wird sich schnell verziehen
sich drücken und sich nicht bemühen
die Hilfe anderen überlassen.
So ´n „Schlanker Fuß“ ist nicht zu fassen.
Das Leben ist kein Ringelrein
und sich zu drücken ist nicht fein,
darum ist so ein „Schlanker Fuß“
genau das, was nicht sein muß!
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