Roter Teppich

Ein Gedicht von Heinrich Baumgarten
Roter Teppich


Ausgerollt durch Einfachkräfte,
dienst du als Basis, aber nicht für die,
die dich entrollten.
Es beschreiten dich solche, die als besonders gelten.
Wechselhaft ist deine Klientel,
auch 180 Grad sind dir genehm.
Kein Gedächtnis brauchst du,
nur Fusselfreiheit.
Schaust Mainstream-Ikonen unter den Rock,
spürst Ledersohlen, leidest unter Stöckeln.
Doch Indifferenz ist dein Metier;
läßt dich belatschen.
Bist lang oder kurz,
hast du auch Breite?
Wer hat dich geschaffen,
warum bist du rot?
Dein Designer scheint dir
als Trost
die Scham spendiert zu haben.


Heinrich Baumgarten

Informationen zum Gedicht: Roter Teppich

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04.11.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heinrich Baumgarten) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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