Ränder

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Es gibt Menschen, die Menschen, als Menschen nicht mögen.
Ohne dabei, auch nur, ein bisschen zu erröten.
Da wird bemäkelt, beträkelt, ohne zu reden;
und ganz fanatisch, sind sie so immer dagegen.

Ein Foto in Trümmern: Altes schwarz, auf altem weiss.
Die geränderten Ränder, am Foto: Sie riechen nicht mehr.
Die Erinnerung gestern, ist neblig und trüb.

Die Jahre vergehen: Preis. Fleiss. Vergessener Schweiss.

Am Fenster trägt Luft: Vogelstimmen vorbei.
Fliegendes Glück. Husch husch. Und der Mund war nicht auf.

Wegsehen ist einfach. Verdrängungen auch.

Es gibt Menschen, die Menschen, als Menschen sehr lieben.
Da reicht ein Blick, ein Lächeln, ein Händedruck aus.
Das ist so vergnüglich, das die Katze streichelt Maus.
Und in den Augen ist: Verstehen geblieben.

Da werden noch Briefe, mit Inbrunst geschrieben
und alle Gedichte bekommen Applaus.
Und sollten die Augen, sich einmal auch trüben,
so werden die Worte: zum tröstenden Schmaus.

Die Jahre vergehen: Verheissungsvoll schön.
Das Haare gar tanzen, zu freudigen Höhn.

Die geränderten Ränder, sie riechen nach Farben,
auf der Palette des Lebens. Die Mixtur Mensch.
Die Hand und der Kuss verköstigt die Narben;
dass du nicht mehr grau bist, wie ein steinerner Mönch.

Informationen zum Gedicht: Ränder

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26.11.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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