Probefahrt

Ein Gedicht von Doris Grevesmühl
Mein achtzehnter Geburtstag ist da,
wie habe ich gewartet auf den Tag.
Mein Geschenk seh ich stehn vor der Tür.
Die Schlüssel geben die Eltern mir.

Endlich, was kann da noch schöner sein,
ein kleines Auto für mich allein.
Ratschläge rauschen am Ohr vorbei,
sie sind mir sowieso einerlei.

Ich fahre los, schaue nochmal zurück,
sehe noch der Eltern sorgenden Blick,
Nun bin ich mein eigener Herr
und höre keine Ermahnungen mehr.

Es freut mich, wie das Auto mir folgt,
als mich ein anderer überholt.
Das kann ja jetzt wohl nicht möglich sein,
aber den hole ich ganz schnell wieder ein

und gebe erst einmal richtig Gas-
Überholverbot ? - was schert mich das.
Da vorne kommt noch ein Kurvenschild,
aber auch das macht mich nicht wild.

Ich könnt` ja bremsen, aber warum ?,
das Lenkrad bekomm ich schnell herum.
Doch jetzt trägt`s mich aus der Kurve raus.
Ich höre mich schreien – es ist aus !

Das Auto, es überschlägt sich,
wie aus weiter Ferne höre ich:
- wo Zentrifugalkräfte walten,
kannst du das Lenkrad nicht mehr halten -.

_ Oh, Vater, Mutter, hört ihr mich noch ?
Ich falle in ein ganz tiefes Loch ! -
Es wird nun sehr dunkel um ihn her.
Jetzt braucht er keine Ermahnungen mehr.

Und wieder steht in unserem Land
ein Kreuz mahnend am Straßenrand

Informationen zum Gedicht: Probefahrt

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05.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Doris Grevesmühl) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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