Plastifikation

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Plastifikation

©Hans Hartmut Karg
2018

Die Lobby will Kunststoffe bewerben:
Arbeitsplätze sind sehr in Gefahr:
Wenn Plastikprodukte sterben,
Wachse die Arbeitslosenschar.

Wir plastifizieren den Planeten,
Die Heimat, die nicht zu kontrollieren.
Von der Antarktis bis nach Schweden –
Überall lässt sich Plastik aufspüren.

Weil wir beständig Plastik verwenden,
Wegwerfen nach dem Kurzgebrauch,
Es milliardenfach heute verschwenden,
Findet es sich morgen im Walebauch.

Nach Jahrzehnten Plastikmüll überall,
In Fisch- wie in Vogelleibern.
Der Abfall schwappt sogar schon ins Weltall,
Findet sich auch bei Raketentreibern.

Die Flüchtlingstrecks sind auszumachen,
Wo Plastikflaschen liegen bleiben.
Krakenhaft auch jene unseligen Drachen,
Welche sich die Weltmeere einverleiben.

Alles könnten wir doch so leicht lösen,
Wäre die Menschheit nicht faul und träge,
Würde sie kein Überleben verdösen,
Wenn ihr wirklich an Rettung läge:

Holz, Metalle und Glas gibt es doch,
Der Plastikschrott ist zu ersetzen!
Befreien uns von dem unseligen Joch,
Um auf Umweltschutz ganz zu setzen.

Verbieten wir endlich den Plastikmüll,
Wir kommen mit sehr wenig aus.
Dann wächst wieder unser gutes Gefühl:
Wir heilen das Erdenhaus.

*

Informationen zum Gedicht: Plastifikation

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15.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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