Pflanzenintelligenz

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Pflanzenintelligenz

Der alte Herr goss seine Tomaten,
Weil er sah, dass sie Laubköpfe hängen ließen.
Dazu hatten ihm die Kinder geraten,
Er müsse sie unbedingt am Wurzelfuße gießen.

So goss der liebe, alte Herr,
Wenn er die hängenden Pflanzenköpfe sah.
Dann standen sie wieder stramm und zeigten her,
Was an herrlichen Früchten seinem Auge nah.

Doch seine Tomaten waren schlaue Wesen:
Sie merkten sich: Waren sie leidend anzusehen,
Musste der Herr Not bei ihnen ablesen –
Und wieder mit der Kanne zum Regenfass gehen.

Also ließen sie auch dann die Zweige sinken,
Wenn Gießgaben nicht nötig gewesen wären.
So konnten sie Wassergaben herbeiwinken,
Womit sie ihre Fruchtfreuden mehren.

Er merkte das nicht, ließ sich konditionieren,
Seine Tomatenpflanzen waren wirklich klug.
Sie steuerten, konnten ihn zum Wasser führen,
Der gutmütige Alte ahnte nichts vom Betrug.

Dafür bekam er von ihnen als Gegengabe
Ständig reichen Fruchtbehang auf seinen Teller.
So hatte er große Freude an der Teilhabe
Und seine Pflanzen wuchsen umso schneller.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Informationen zum Gedicht: Pflanzenintelligenz

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23.11.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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