Paradiesgärtlein

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Paradiesgärtlein


In einem eigenen Haus zu sitzen
Und seine Blumen zu bestaunen,
Beim Rasenmähen fleißig schwitzen,
Das Wetter sehen voller Launen,

Um doch das Fremde eigenmächtig
Ins Gartenparadies zu führen
Und dabei freudig und bedächtig
Den Eigenwillen zu verspüren:

Ja, es bleibt schon ein Wunderding,
Wo diese Riesentanne steht
Und Bienenvolk wie Schmetterling
Gezielt von Blüt' zu Blüte geht.

Am Morgen wecken Turteltauben
Den Schläfer in umhegtem Hain.
Da ist – fast nicht zu glauben –
Der Mensch mit seinem Glück allein!

Lavendel kam aus der Provence,
Rosmarin aus Italien her,
Der Kaktus mit der Blutnuance
Leuchtet vom nahen Rosenmeer.

Dazwischen Schnittlauch, Petersilie,
Viel Heilkräuter, viel Majoran
Und meterhoch die Weiße Lilie,
Als wär'n wir Frankreichs Untertan...

Das Paradies hält viel präsent,
Wir müssen deshalb nicht verreisen.
Und wer die weite Welt schon kennt,
Der mag gerne im Garten speisen.


©Hans Hartmut Karg
2018

*

Informationen zum Gedicht: Paradiesgärtlein

1.041 mal gelesen
13.08.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige