Oldtimer

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Oldtimer

Der Ferrari setzt den Blinker,
Gebraust kommt an der Schampustrinker,
Der mit Lederjacke und mit Mütze
Krachend fährt durch eine Pfütze,
Spritzt zur Mauer und zum Tor,
Kriecht aus dem Gefährt hervor.

Man sieht schon, dass durchtrainiert
Er kraftvoll den Gang vollführt,
So dass immer man vermute,
Er suche nach einer Stute,
Die er dann nach Haus' mitnimmt,
Damit das Urteil auch stimmt.

Groß, schlank steht er mit der Brille
In seiner überteuren Hülle
Und schaut, dass ihn alle sehen,
Wenn er zum Tresen wird gehen,
Um dort alle anzuquatschen
In seinen glänzendroten Latschen.

Als sein Weg zur Bar hinführt,
Sind sie doch desillusioniert,
Weil er Brille, Mütz' absetzt
Und sie sehen ganz entsetzt:
Graue Haare, Falten, Bart –
Nichts ist daran mehr apart!

Als er dann im Dialekt
Redet, überall aneckt,
Denkt, er sei allein der Schöne,
Der sich mit Schampus verwöhne,
Wenden viele mit Gewinn
Sich zu andrer Gruppe hin.

Man will Spaß und nicht Angabe,
Kein Gejammer, keine Gehabe,
Jugendliche Fröhlichkeit,
Wo die Jugend bleibt bereit
Hochzuheben ihre Tassen,
Um andre leben zu lassen...


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Oldtimer

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08.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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