Nudelhaus im Regen – Eine kleine Liebesgeschichte / Sieben aneinandergereihte Tanka

Ein Gedicht von Jan Jendrejewski
Rote Laternen.
Es regnet und donnert laut.
Durchnässte Socken.

In einer kleinen Gasse
versteckt sich ein Nudelhaus.

-

Ein tropfender Schirm.
Eine goldene Katze
lädt mich zu sich ein.

Ein kleiner Tisch am Fenster.
Im Glas spiegeln sich Lichter.

-

Langes, schwarzes Haar.
Ein Kimono mit Blumen.
Ein süßes Lächeln.

Eine Stimme, engelsgleich,
fragt mich nach der Bestellung.

-

Tassen mit Blumen.
Schöne, zierliche Hände
schenken mir Tee ein.

Zwei Augenpaare, die sich
selbstvergessen ansehen.

-

Schönes Angesicht.
Der Duft der Hühnerbrühe
und ein Liebestraum.

Eine warme Stimme singt
zu dem Lied im Radio.

-

Beschlagenes Glas.
Dampfende Nudelschale
und Schlürfgeräusche.

Ein glücklich gefüllter Bauch
und zwei träumende Herzen.

-

Hände sich treffen.
Aufgeregtes Herzklopfen.
Ein rotes Gesicht.

Ein verträumter Abschiedsgruß.
Ich glaube, ich bin verliebt.

Informationen zum Gedicht: Nudelhaus im Regen – Eine kleine Liebesgeschichte / Sieben aneinandergereihte Tanka

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02.06.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jan Jendrejewski) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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