Nudelhaus im Regen – Eine kleine Liebesgeschichte / Sieben aneinandergereihte Tanka
Ein Gedicht von
Jan Jendrejewski
Rote Laternen.
Es regnet und donnert laut.
Durchnässte Socken.
In einer kleinen Gasse
versteckt sich ein Nudelhaus.
-
Ein tropfender Schirm.
Eine goldene Katze
lädt mich zu sich ein.
Ein kleiner Tisch am Fenster.
Im Glas spiegeln sich Lichter.
-
Langes, schwarzes Haar.
Ein Kimono mit Blumen.
Ein süßes Lächeln.
Eine Stimme, engelsgleich,
fragt mich nach der Bestellung.
-
Tassen mit Blumen.
Schöne, zierliche Hände
schenken mir Tee ein.
Zwei Augenpaare, die sich
selbstvergessen ansehen.
-
Schönes Angesicht.
Der Duft der Hühnerbrühe
und ein Liebestraum.
Eine warme Stimme singt
zu dem Lied im Radio.
-
Beschlagenes Glas.
Dampfende Nudelschale
und Schlürfgeräusche.
Ein glücklich gefüllter Bauch
und zwei träumende Herzen.
-
Hände sich treffen.
Aufgeregtes Herzklopfen.
Ein rotes Gesicht.
Ein verträumter Abschiedsgruß.
Ich glaube, ich bin verliebt.
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